Kaum Gefahr durch Quecksilber in Energiesparlampen

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Quecksilber aus zerbrochenen Energiesparlampen


Quelle: Financial Times Deutschland
06.12.2010, 18:04

Trotz erhöhter Konzentration


Kaum Gefahr durch Quecksilber in Energiesparlampen


Zwar enthalten Energiesparglühbirnen das Schwermetall, aber es kann nur entweichen, wenn die Lampe zerbricht. Verbraucherschützer sind sich sicher: Wer einfache Regeln beachte, dem könne nichts passieren.
Energiesparlampen enthalten Quecksilber, um zu funktionieren. Das Schwermetall kann nur entweichen, wenn die Lampe zerbricht. Untersuchungen der Stiftung Warentest haben gezeigt, dass in einer Lampe meist etwa zwei Milligramm Quecksilber enthalten sind. Diese Menge ist mit bloßem Auge kaum sichtbar. Trotzdem ist sie nicht zu unterschätzen, denn Quecksilber ist giftig, und bei Zimmertemperatur wird es flüssig und verdampft. So haben Messungen an zwei zerstörten Lampen bestätigt, dass die Konzentration in der Luft mindestens für einige Stunden höher liegt als für Wohnräume zu empfehlen ist. Allerdings wurde der Raum während der Messungen kaum gelüftet. Doch besteht laut den Verbraucherschützern kein Grund zur Panik. Wer einige einfache Vorsichtsmaßnahmen beachtet, kann Energiesparlampen weiter bedenkenlos nutzen.
Keine Energiesparlampe geht von allein kaputt. Steckt sie in einer stabilen Leuchte, bietet das einen guten Schutz gegen Zerstörung. Auch zusätzliche kugel- oder kerzenförmige Glashüllen sind vorteilhaft. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann Energiesparlampen mit einer Kunststoffummantelung - dem Splitterschutz - wählen.
Falls doch einmal eine Energiesparlampe zu Bruch geht, sollten die Fenster sofort weit geöffnet und ausgiebig gelüftet werden. Vorsichtshalber ist der Raum für etwa eine Viertelstunde zu verlassen. Auch während und nach der anschließenden Reinigung ist das Fenster zu öffnen. Die zerbrochene Lampe sollte mit Gummihandschuhen aufgekehrt und alle sichtbaren Reste mit Wegwerftüchern entfernt werden. Der Teppich ist am besten mit Klebeband abzutupfen und erst danach gründlich abzusaugen. Entsorgt wird der Abfall sowie der Staubsaugerbeutel in der Restmülltonne außerhalb des Hauses.
Die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Katherina Reiche (CDU), hat in der Debatte über mögliche Gefahren durch beschädigte Energiesparlampen weitere Untersuchungen gefordert. "Wir brauchen weitere Studien, um festzustellen, welche Konsequenzen notwendig sind. Eine wäre auf jeden Fall, für Ummantelung an allen Lampen zu sorgen, damit die bruchsicher sind", sagte sie am Montag im ARD-"Morgenmagazin". Bislang seien zwei Lampentypen untersucht worden.
Zudem verwies Reiche auf die Umweltvorteile der Energiesparlampen. Die seien "unumstritten", sagte sie. Zugleich müssten die Hersteller dafür sorgen, dass die Energiesparlampen bruchsicher seien. Eine entsprechende Aufforderung müsse an die Produzenten ergehen, sagte sie weiter.
Ferner verwies Reiche auf mögliche Alternativen - etwa "LEDs oder auch Halogenlampen". Insgesamt sei aber mehr Verbraucheraufklärung erforderlich.