Ressourcenverbrauch: Menschheit lebt seit 23. September auf Pump
09/10/2008 … Gespeichert in: Umwelt
Quelle:
Rat für Nachhaltige
Entwicklung
Am 23. September war „Earth Overshoot Day“ – seitdem sind rein rechnerisch alle natürlichen und regenerierbaren Ressourcen, die die Erde dieses Jahr zur Verfügung stellen kann, verbraucht. Jahr für Jahr fällt dieser Tag der Ökologischen Überschuldung auf ein früheres Datum, 2007 lag er noch auf dem 06. Oktober.
Am 23. September war „Earth Overshoot Day“ – seitdem sind rein rechnerisch alle natürlichen und regenerierbaren Ressourcen, die die Erde dieses Jahr zur Verfügung stellen kann, verbraucht. Jahr für Jahr fällt dieser Tag der Ökologischen Überschuldung auf ein früheres Datum, 2007 lag er noch auf dem 06. Oktober.
Darauf
hat das Global Footprint Network hingewiesen, das das
hinter dem „Earth Overshoot Day“ stehende
Konzept entwickelt hat. Zu dessen Berechnung
untersuchen die Forscher die Biokapazität der Erde,
die in Form von Ökosystemen oder Rohstoffen zur
Verfügung steht. Diese Kapazität wird mit dem
tatsächlichen Ressourcenverbrauch der Menschheit
verglichen, also mit dem Bedarf an Acker- und
Weideflächen, Wäldern oder den Platzbedarf für die
Infrastruktur. Auf dieser Grundlage lässt sich der
Tag der Ökologischen Überschuldung errechnen. 1986
lebte die Menschheit laut Global Footprint Network
erstmals im weltweiten Maßstab über ihre
Verhältnisse. „Earth Overshoot Day“ war
damals der 31. Dezember. Nur zehn Jahre später
verbrauchte die Menschheit schon 15 Prozent mehr
Ressourcen, wodurch der Tag der Ökologischen
Überschuldung auf den 21. November wanderte. Werden
die derzeitigen Konsumweisen wie gehabt fortgeführt,
wird der Overshoot Day laut Global Footprint Network
im Jahr 2050 auf dem 01. Juli liegen. Derzeit liegt
der Ressourcenverbrauch der Menschheit rund 40
Prozent über der Biokapazität. Dieses Leben auf Pump
ist nur deshalb möglich, da sich im Laufe der Zeit
auf der Erde biologisches Kapital in Form von Wäldern
und Fischbeständen angesammelt hat. Dieses Kapital
wird seit Jahren zulasten nachfolgender Generationen
verbraucht. „Wir leben ökologisch völlig über
unsere Verhältnisse“, erklärte Jürgen Knirsch
von Greenpeace anlässlich des „Earth Overshoot
Day“. „Auf Dauer vernichten wir so unsere
eigenen Lebensgrundlagen“. Die Regierungen der
Welt müssten begreifen, dass dieser Umgang mit der
Natur zum Kollaps führt.