Frühzeitig auffinden und bewerten

Quelle: UBA

Bund und Länder beobachten seit Jahren das Vorkommen von Arzneimittel-Rückständen im Wasserkreislauf. Noch längst nicht alle befinden sich im Blickfeld der Analytik. Im Trinkwasser bewertet sie das UBA mangels zuverlässiger toxikologischer Daten häufig mit Hilfe gesundheitsbasierter Vorsorgewerte. Auf Basis von Literaturdaten identifizierte das Universitätsklinikum Freiburg 19 bisher kaum bekannte Arzneimittel-Rückstände, die offenbar in Mengen von mehr als 10 Tonnen pro Jahr in die Gewässer gelangen.
Gesundheitsbasierte Vorsorgewerte brauchen auch für schlecht bewertbare nicht beliebig niedrig zu sein. Sie sollten aber vorausschauend und nicht falsch über die Abwesenheit möglicher Wirkungen informieren. Rechnerbasierte Stoffbewertungen (QSAR) helfen bereits heute, die richtige Höhe solcher Vorsorgewerte zu finden. Die Kombination mehrerer, qualitativ sehr unterschiedlicher QSAR zur prognostischen Bewertung eines Stoffes ist ein mit diesem Projekt erstmals verfolgter Ansatz. Er ist wissenschaftlich anspruchsvoll und aus regulatorischer Sicht hoch attraktiv. Weitere rechnerbasierte Methoden bis hin zur Findung von Wirkhypothesen am Bildschirm (in silico-Across-Reading) könnten ihn in naher Zukunft ergänzen.
Bericht herunterladen: http://www.uba.de/uba-info-medien/4149.html